Bei der Hegeschau in Ottenschlag
wurden alle Trophäen vorgelegt
„Die Hegeschau ist der Erntedank der Jägerschaft, bei der die Abschüsse überprüft und die jagdwirtschaftliche Situation besprochen wird“, meinte Bezirksjägermeister Manfred Jäger in seinen Ausführungen in Ottenschlag.
Die Hegeschau findet in jedem der ehemaligen Gerichtsbezirke von Zwettl statt. Der Termin in Ottenschlag war am Samstag, 16. März im Gasthof Renner. Am Vormittag wurden die Trophäen vorgestellt und bewertet. Am Nachmittag hatten die Jäger und Jagdinteressenten Gelegenheit zur Besichtigung und zum Erfahrungsaustausch. Der Bezirksjägermeister informierte danach über die Ergebnisse, die Jahresarbeit, die Schwerpunkte und die Herausforderungen. Es wurden alle Trophäen vorgelegt und sie befanden sich fast ausnahmslos in ordnungsgemäßen Zustand.
Handwerk Jagd
Ein schwierige Frage stellt die Naturentfremdung der städtischen Bevölkerung und der Jugend dar. Informationen über das Netz und die (sozialen) Medien haben oft keine Beziehung mehr zum realen Leben am Land und mit der Natur. Hier gilt es mit dem Verbandsschwerpunkt „Handwerk Jagd“ darzustellen, dass Tier- und Naturschutz ein wichtiger Teil der Jagd sind. Der Auftritt der Jägerschaft in der Brauchtumspflege, mit entsprechender Kleidung und Musik kann einen positiven Beitrag zur Information leisten.
25 % KFZ-Fallwild in der Region
Beim Rotwild ist im Bezirk Zwettl ein massiver Rückgang zu verzeichnen. Das ist eine Ausnahme, da sonst in Niederösterreich eine leichte Steigerung dokumentiert wird. Verursacht wird der Rückgang wahrscheinlich durch das Auftreten der Wolfsrudel im Bezirk und der Befall durch den Amerikanischen Riesenleberegel. Diese beiden Entwicklungen sind auch Grund für den Verlust einer großen Anzahl an Rehwild. Als KFZ-Fallwild gelten in der Region bereits 25 % der entnommenen Tiere. In diesem Bereich sollten die Jäger vermehrt die Unterstützungsmaßnahmen des Jagdverbands zurückgreifen.
Mit dem Wolf leben lernen
„Der Wolf ist eine Tatsache und wir müssen lernen, damit zu leben“, so der Bezirksjägermeister. Das Ziel ist eine Bewirtschaftung wie bei jedem anderen jagdbaren Wild. Der Klimawandel und der Waldumbau haben ebenfalls große Auswirkungen auf die Jagd. Von großer Bedeutung ist es, dass die Jägerschaft gemeinsam mit den Grundeigentümern einen Blick in die Zukunft wirft. Die musikalische Umrahmung der Hegeschau wurde von der Jagdhornbläsergruppe Weinsbergerwald unter Leitung von Walter Juster durchgeführt.
Ehrenbruch in Bronze und Silber
Bezirksjägermeister Manfred Jäger und sein Stellvertreter Willi Renner konnten zum Abschluss zahlreiche Ehrungen durchführen. Den Ehrenbruch in Bronze erhielten Johann Fittl, Paul Rameder, Christoph Scherz und Manfred Wiesinger. Den Ehrenbruch in Silber erhielten Johann Bauer, Johann Führer, Günter Grüner, Franz Hackl, Josef Jager, Oswald Mader, Franz Pritz, Franz Rössl und Willi Renner. Der Ehrenbruch in Gold wird beim Bezirksjägertag überreicht, der am 20. April um 18 Uhr bei Waldland in Oberwaltenreith stattfinden wird.