Stimmgewaltiger Auftritt der „Echten“

Die vier Sänger interpretierten bei ihrer Vocal Comedy Show bekannte Pop-Songs mit eigenem deutschem Text a cappella (ohne Instrumente), aber mit perfekter Vocal Percussion.

Bass und Schlagzeug zugleich nur mit der Stimme – die Echten zeigten bei ihrem Auftritt am 9. Dezember in der Waldviertler Kammerbühne, wie das möglich ist. Und diese Vocal Percussion – großteils von Andy Woerz – war sensationell und wurde auch ständig visuell dargestellt durch scheinbares Zupfen der Basssaiten. Aber auch die anderen Instrumente wie Gitarre oder Keyboard wurden – meist von Alexander Wartha und Christine Kisielewsky – im passenden Rhythmus zweistimmig imitiert. Stephan Gleixner agierte als Frontman, Leadsänger und „Sologitarrist“. Wie er E-Gitarren-Soli mit seiner Stimme täuschend echt nach dem Original „nachspielte“, war genial.

Als Opener ihrer Show „Quartessenz mit Zimtsternen“ hatten die vier einen wahren Kracher ausgewählt, der auch hervorragend interpretiert wurde: Bon Jovi’s „Livin‘ on a Prayer“. Weitere Hits im Programm waren u. a. „Walking in Memphis“ (über das Rauchen der gleichnamigen Zigaretten), „Da Hofa“ (Einkaufen beim Supermarkt) und „Valerie“ (Sellerie). Alle Songs waren perfekt intoniert, nur die langen Moderationen als inhaltliche Überleitungen dazu waren etwas langatmig.

Nach der Pause begann Andy Woerz mit einem originellen und amüsanten Weihnachtsgedicht. Ein Höhepunkt war dann sein „Trockentraining für Schlagzeuger“: Mit zwei Drumsticks „spielte“ er Schlagzeugsoli und begleitete diese akustisch mit witzigen Wörtern und Phrasen. Diese Darbietungen gingen natürlich auf Kosten der Musik, denn im zweiten Teil waren nur mehr wenige Lieder im Programm – mit „Summer of 69“ von Bryan Adams als Höhepunkt. Insgesamt bot das Quartett eine ausgezeichnete Performance, die auch das Publikum begeisterte.

Text und Foto: Reinhard Hofbauer / NÖN

Foto: „Die Echten“ Alexander Wartha, Andy Woerz, Christine Kisielewsky und Stephan Gleixner (v. l.) mit Obmann-Stellvertreterin Christa Jager und Eva Hackl.