Interview mit Daniel Pascal

Veröffentlicht von ottenschlag am

Der in Genf geborene Daniel Pascal ist Schauspieler, Regisseur, Autor, Komponist und Liedermacher – ein künstlerisches Multitalent. Er ist mit der Waldviertler Kammerbühne seit ihrem Start 2022 eng verbunden. In dieser Woche nimmt er seine Tätigkeit in Ottenschlag wieder auf.

Wie sind Sie mit der Waldviertler Kammerbühne in Kontakt gekommen?

Intendant Michael Mittermeir hat mich auf der Suche nach einem Regisseur bereits 2019 kontaktiert. Ich fand es äußerst bemerkenswert, dass es ihm gelungen ist, in Ottenschlag mit Unterstützung der

Raiffeisenbank ein so tolles Theater zu installieren und habe sehr gerne die ersten Inszenierungen übernommen: mit den sehr unterschiedlichen Stücken „Desaster-Dinner“, „Sonnenstich“, „Mustergatte“ und „Freigeist“ konnten wir, wie ich finde, Unterhaltung auf sehr hohem Niveau etablieren.

Diese Woche kommt Ihre Inszenierung von „Venus im Pelz“ von David Ives nach Ottenschlag – was ist die Besonderheit in diesem Theaterstück?

„Venus im Pelz“ geht von einer sehr alltäglichen Theatersituation aus: ein Regisseur sucht eine Hauptdarstellerin und lässt vorsprechen. Die freche Wanda scheint ganz und gar nicht dem gesuchten Rollenbild zu entsprechen. Ein wortwitziges Duell zwischen den zwei jungen Theaterkünstlern entspinnt sich. Wanda führt den unbedarften Regisseur an der Nase herum. Dem Stück liegt die Novelle von Leopold von Sacher-Masoch zugrunde, ein Klassiker der erotischen Literatur. David Ives vermag es aber, durch die Theatersituation auf mehreren Ebenen den ewigen Kampf zwischen den Geschlechtern vorzuführen und wagt sich vor in die Abgründe der menschlichen Sexualität.

Sicher eine Herausforderung an die Darsteller. Wer wird am Samstag, dem 28. Oktober und am 10. November in der Kammerbühne diese Rollen übernehmen?

Zwei junge Schauspieler stehen auf der Bühne: Stefan Ofner ist Kabarettist und Schauspieler aus Kärnten, der am 11. 11. auch noch mit Hader/Dorfers Klassiker „Indien“ in der Kammerbühne zu sehen sein wird. Und Valerie Anna Gruber ist ein waschechte Waldviertlerin aus Wiesenreith im Bezirk Zwettl. Sie war in der Kammerbühne schon in „Mustergatte“, „Sonnenstich“ und „Freigeist“ zu sehen. Von ihr kam auch die Idee zu diesem Stück, Sie hat es während ihrer Ausbildung in New York kennen und schätzen gelernt.

Auch im nächsten Jahr werden Sie in Ottenschlag tätig sein. Was ist da geplant?

Im Frühjahr 2024 werde ich „Die Wunderübung“ von Daniel Glattauer in der Kammerbühne inszenieren. Die Komödie zeigt ein zerstrittenes Ehepaar beim Paartherapeuten. Eine zunächst harmlose Situation kippt plötzlich in einen aberwitzigen Schlagabtausch, in dem die Beteiligten ständig die Fronten wechseln, sehr zum Vergnügen der Zuschauer.

Schauspieler, Regisseur, Autor, Liedermacher, Komponist – wer ist Daniel Pascal und woher nimmt er seine künstlerische Kraft und Vielfalt?

Ich bin ein alter Clown, ganz einfach. Ich fühle mich der Komödie verpflichtet, weil ich mir meiner  Melancholie sehr bewusst bin. Ich glaube, ich habe noch einiges zu sagen, und durchpflüge auf der Suche nach der richtigen Form die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Kraft kommt aus meiner Ehrfurcht und meiner Zuneigung zum Leben.

Interview: Dieter Holzer (NÖN)

Foto Daniel Pascal: Valerie Anna Gruber

Foto Venus: Martin Rehberger

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