Review: Mannequins
Travestie-Revue „Manne“-quins in der Kammerbühne
Glamouröse Kostüme, ein Feuerwerk an Hit-Parodien und schwungvolle Choreografien zeichnen die erfolgreichste österreichische Travestiegruppe „The Manne-quins“ aus, die am 28. April das Publikum in der ausverkauften Kammerbühne begeisterten. Die Musik war ein Mix verschiedener Stile von Pop über Schlager bis zu Volksmusik. Imitiert wurden mit passenden Perücken und Kleidern u. a. Tina Turner, Whitney Houston, Gloria Gaynor, Diana Ross, Andrea Berg und Jazz Gitti. Nicht alle Songs waren Vollplayback, sondern bei etlichen Parodien bemühten sich die drei Verwandlungskünstler mit ihren eigenen Stimmen – wenn auch nicht immer ganz perfekt.
Eines war ihnen jedenfalls anzumerken: die Leidenschaft zum Showbusiness und die Überzeugung, mit der sie die Show und offensichtlich auch ihr Leben gestalten. Ihre mitreißende Travestie-Revue war mehr als nur eine Kombination von Verkleidung, Musik und Parodie, sondern beinhaltete auch viel Comedy und Humor, was immer wieder für Gelächter sorgte. Allerdings waren manche Passagen der Moderationen etwas derb, vor allem die peinlichen Kommunikationen mit Gästen in der ersten Reihe.
In Staunen versetzt wurden die Zuseher durch eine Überraschung am Schluss: Nacheinander traten die drei Akteure ohne Kostüme und Perücken sowie ungeschminkt auf und präsentierten sich, wie sie wirklich aussehen. Dazu sang einer von ihnen nach Frank Sinatras Melodie „My Way“ mit autobiografischem deutschem Text: „So leb das Leben“. Schließlich wurde ein bereits arrangiertes Revival in der Kammerbühne angekündigt, nämlich am 1. Dezember mit einer Weihnachtsshow.
Text und Fotos: Reinhard Hofbauer / NÖN
Foto:
Die „Manne-quins“ Marcella Micelli, Laura Adams und Andrè Cartier (v. l.) mit Intendant Michael Mittermeir und Garderoben-Helfer Andreas Hütter.