Das Improtheater bot großartiges Kabarett

Das Linzer Ensemble „zebras“ präsentierte ihr Improvisationstheater „Sie wünschen, wir spielen“ und begeisterte damit das Publikum, das viel zu lachen hatte.
Daniela Wagner erläuterte eingangs den Begriff Improtheater: „Improvisation bedeutet, dass alles im Moment entsteht. Keine Vorstellung gleicht einer anderen, denn das Publikum bestimmt die Handlung.“ Von den Akteuren gab es lediglich eine kurze Information, in welcher Form die folgende Szene ablaufen würde. Hierauf wurden die Gäste um Stichworte oder Vorschläge für die Handlung gebeten.
Wie die drei Schauspieler und der Pianist die kniffligen und oft witzigen Vorschläge spontan in eine spannende und zugleich lustige Handlung umsetzten, war grandios. Sie rissen damit die Zuseher immer wieder zu Lachsalven hin, wie es kaum ein Kabarettist schafft. Eine Dame brachte es auf den Punkt: „Das ist besser als jedes einstudierte Kabarettprogramm!“ Dazu der geniale Pianist Andreas Neubauer, der je nach Handlung oder Gesangsdarbietung ständig dazu improvisieren musste – sowohl rhythmisch als auch harmonisch.
Am Beginn wurde die Frage gestellt: „Was bewegt Ottenschlag?“ Mit den Stichworten „Glasfaser“, „der Winter kommt“, „Biber“ etc. wurde dann eine Szene gespielt. Ähnlich verhielt es sich nach der Aufforderung, Gegenstände zu nennen sowie unterschiedliche Gefühle. Nach einem Anfangssatz aus dem Publikum, wie man jemand zum Kennenlernen ansprechen könnte, entwickelte die bühnenerprobte Truppe eine originelle Handlung, die sie darauf nochmals ganz anders spielte.
Der erste Teil war schon überaus unterhaltsam, doch nach der Pause setzten Daniela Wagner, Matthias Schloßgangl und Matthias Hack noch eins drauf. Einige Highlights: Für eine Folge einer Telenova wurde um Vorschläge für Handlung, Regisseur und Land gebeten, wobei „durch eine Störung im TV-Sender“ ständig die Sprache wechselte zwischen Deutsch und der Originalsprache – in diesem Fall Spanisch, und die fantasiereichen Formulierungen klangen auch so ähnlich.
Zu einem Schlussbild einer Geschichte, das ein Gast mit den drei Darstellern zusammenstellte, entwickelten diese eine Handlung. Bei einer Oper nach einer grotesken Idee aus dem Publikum beweisen die drei Schauspieler auch ihr gesangliches Können. Zuletzt spielten sie Dialoge zu einem vorgeschlagenen Thema nach Sätzen, um deren Notierung die Gäste in der Pause gebeten worden waren, in zufälliger Reihenfolge – alles urkomisch und äußerst amüsant!
Der nächste Auftritt der „zebras“ in der Kammerbühne ist am Samstag, 8. November. Karten gibt es bei kammerbuehne.at, office@kammerbuehne.at oder unter 02872/61221 zu den Öffnungszeiten der Theaterkassa (jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr).
Bericht und Foto: Reinhard Hofbauer (NÖN)