Großartige Premiere von „4 nach 40“ in der Kammerbühne

Veröffentlicht von ottenschlag am

Regisseur Holger Schober (Mitte) und die Akteure bei „4 nach 40“: Intendant Michael Mittermeir, Conny Boes, Angela Schausberger und Reinhard Reiskopf (v. l.).      

„4 nach 40“, eine tragikomische Posse mit Gesang, hatte am 10. April Premiere. Es ist wieder eine bestens gelungene Eigenproduktion, die neben sehr emotionalen Szenen auch viel Spaß und Action bietet.

Da hat der Zufall Regie geführt: Ein Lift bleibt zwischen dem 40. und 41. Stockwerk eines Bürohochhauses stecken, und eingeschlossen sind zwei Frauen und zwei Männer, die nichts gemeinsam haben, außer dass sie alle gerade 40 Jahre alt geworden sind. In dieser klaustrophobischen Situation kommt es zu grotesken Szenen voller Emotionalität, Sinnsuche und Angst, in denen gestritten, gebetet, getrunken und – gesungen wird. Die Zuschauer werden Zeugen einer zwanghaft ablaufenden Gruppenselbsttherapie. Kaum zu glauben, dass in einer Liftkabine so viel Action passiert und es trotz der eigentlich ernsten Situation auch viel zu lachen gibt.

Für die Lacher sorgt vor allem in gewohnter Manier Intendant Michael Mittermeir, der einen aufdringlichen Versicherungsvertreter spielt und die prekäre Lage schließlich mit Hochprozentigem aus seinem Aktenkoffer kaschiert. Reinhard Reiskopf stellt einen schwer verschuldeten und deshalb lebensmüden Lehrer dar, der sich vom Dach des Hochhauses stürzen will. Er trat bereits zweimal in der Kammerbühne auf, allerdings als Elvis-Imitator und Austropop-Sänger. Dass er auch ein hervorragender Schauspieler ist, war zumindest hierzulande überraschend.

Ähnliches, nur mit umgekehrten Vorzeichen, gilt für Angela Schausberger. Auch sie ist in der Kammerbühne keine Unbekannte mehr, denn sie wirkte schon in zwei Eigenproduktionen mit. Die Rolle als attraktive Frisörin auf dem Weg zum Arbeitsamt, die – frustriert von ihrem trinkenden Ehemann – am Lehrer Gefallen findet, ist ihr auf den Leib geschneidert. In diesem Stück kann sie auch ihr gesangliches Talent zeigen. Conny Boes – ebenfalls eine ausgezeichnete Sängerin – spielt eine Businessfrau mit Hang zur buddhistischen Meditation, der ihr Verlobter soeben telefonisch das Aus ihrer Beziehung mitgeteilt hat.

Regisseur Holger Schober hat diese pointenreiche Komödie von Autor Fritz Schindlecker, der bei der Premiere auch anwesend war, meisterhaft inszeniert. Genial ist, wie die Gedanken der Personen zum Ausdruck gebracht werden: Die Szene wird durch Schnipsen der jeweiligen Akteurin bzw. des Akteurs „eingefroren“, diese(r) formuliert seine Gedanken und setzt die Szene durch abermaliges Schnipsen wieder in Gang. Eine ansprechende Bereicherung sind auch die Lieder des Komponisten Erich Buchebner, die abwechselnd von allen Darstellern vorgetragen werden, mit einem hinreißenden Duett von Angela Schausberger und Reinhard Reiskopf als Höhepunkt.

Intendant Michael Mittermeir und seine Stellvertreterin Alexandra Jäger mit drei besonderen Gästen: Autor Fritz Schindlecker sowie die Schauspieler Gerhard Dorfer (vorne, v. l.) und Andreas Steppan.

Premierenfeier mit Prominenz und „Klassentreffen“ der Schauspieler-Kollegen

Zur Premiere hatte die Kammerbühne ihre Sponsoren, die Vertreter der Politik und die Schauspieler, die bereits hier aufgetreten waren, eingeladen. Letztere waren diesmal mit Rekordbeteiligung großteils von Wien angereist und konnten bei der anschließenden Premierenfeier ihre Erfahrungen austauschen. Darunter waren auch fünf Darsteller der vorletzten Produktion „Samstag, der 13.“: Reinhard Novak, Hubert Wolf, Valerie Bolzano, Tina Haller und Anne Petersen. Erfreulich war auch die Anwesenheit von „4 nach 40“-Autor Fritz Schindlecker, „SelfMan“ Andreas Steppan und Schauspieler Gerhard Dorfer, der aus der Region stammt.

Zwölf ehemalige Akteure der Kammerbühne waren zur Premiere von „4 nach 40“ gekommen: vorne v. l.: Reinhard Novak, Dominique Lösch, Claudia Rohnefeld, Anne Petersen, Veronika Zellner; hinten: Christian Schiesser, Tina Haller, Hubert Wolf, Laura Enzenhofer, Oliver Roitinger, Doris Sabrina Krause, Valerie Bolzano.

Seitens der Politik kamen Bezirkshauptmann Dr. Markus Peham und Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais. Bürgermeister Paul Kirchberger und Vizebürgermeister Helmut Teuschl hatten die Gemeinderäte mitgenommen. Die „Hausherren“ der Raiffeisenbank Waldviertel Mitte waren vertreten durch Geschäftsleiterin Victoria Pagowski, Prokurist Stefan Hölzl und Franz Gaderer.

Bezirkshauptmann Markus Peham, Abgeordnete Martina Diesner-Wais und Vertreter der Gemeinde Ottenschlag: Bürgermeister Paul Kirchberger, Vizebürgermeister Helmut Teuschl und geschäftsführende Gemeinderätin Claudia Stöcklhuber (v. r.).

„4 nach 40“ verdient jedenfalls das Prädikat „sehenswert“. Gespielt wird das Stück noch zehnmal bis 24. Mai. Karten gibt es unter kammerbuehne.at, Tel. 02872/ 61221 oder office@kammerbühne.at.

Bericht und Fotos: Reinhard Hofbauer (NÖN)

30 Action-Fotos von der Bühne auf NÖN online:

Kammerbühne Ottenschlag – Gelungene Premiere: Vier konträre Typen eingeschlossen im Lift! – NÖN.at

Kategorien: Allgemein

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